Chronik 1900 – 1945

JahrEreignis
1900Die letzten strohgedeckten Häuser aus der Gründerzeit von Ludwigsfelde/Damsdorf werden abgerissen, einzige Ausnahme ist der "Alte Krug".
1902goltzDer Baumeister Friedrich Loth aus Wietstock baut in der Siethener Straße 8 ein Haus für seine Tochter Minna und deren Ehemann Johannes Brügge, heute noch immer Wohnhaus und unter Denkmalschutz stehend.
1904alte Post Ein Postamt wird gebaut, später als Telefonzentrale genutzt. Später sind technische Anlagen der Post dort untergebracht, heute dient es als Wohnhaus. An der Stelle dieses Postamtes stand vorher der Dorfbackofen.
08.11.1905Das Vorwerk Schenkendorf wird erstmals offiziell als Vorwerk "Struveshof" bezeichnet. Die Verordnung über die Umbenennung wurde im Amtsblatt der Regierung Potsdam vom 17.11.1905 veröffentlicht. Das Vorwerk erhielt seinen Namen zu Ehren des ein Jahr zuvor verstorbenen Berliner Stadtrates Gerhard Struve, einem Landwirtschaftsspezialisten und jahrelangen Leiters der Rieselgüter.
ab 1906Das ehemalige Post-/Schulgebäude wird von einem Berliner Maschinenfabrikanten für 5 Jahre als Sommerhaus benutzt.
1908Die Stadt Berlin baut das Vorwerk Struveshof aus.
1912/1913Robert Menzel errichtet sein Wohnhaus in der Nähe des Bahnübergangs Potsdamer Straße. Er betreibt später einen florierenden Getreidehandel und übt das Amt des Gemeindevorstehers aus.
Standort Wohnhaus Menzel
1913Es beginnen Verhandlungen über die Abgabe des Vorwerks Struveshof an die Berliner Wasserbetriebe zum Zwecke der Unterbringung von Fürsorgezöglingen.
März 1914Grundsteinlegung für das Landerziehungsheim Struveshof.
01.04.1917In Struveshof wird die landwirtschaftliche Erziehungsanstalt eröffnet. Sie diente der Ausbildung von etwa 200 - 350 Jungen in verschiedenen landwirtschaftlichen Berufen.
1920Nun leben in Ludwigsfelde/Damsdorf 135 Einwohner und etwa in diesem Zeitraum beginnen auch erholungsuchende Berliner den Ort für sich zu entdecken.
1925Im Ort leben 134 Einwohner, Struveshof zählt derweil 384 Menschen.
01.12.1926Das neu gebaute Teilstück der Umgehungsbahn zwischen Michendorf und Großbeeren vorbei an Struveshof wird eröffnet. Es befinden sich allerdings noch keine Bahnhöfe in der Nähe.
ab 1926Ausgehend von der bis dahin noch recht kleinen besiedelten Fläche zwischen dem „Alten Krug“ und dem Bahnhof beginnt die Abholzung größerer Waldflächen westlich der Bahnlinie. Das frei werdende Gelände wurde parzelliert und meist an Berliner Bürger verkauft.
27.12.1927Per Gesetz werden die Gutsbezirke von Preußen aufgelöst.
01.10.1928Durch den Zusammenschluss des Ludwigsfelder Teils des Ritterguts Löwenbruch und des Damsdorfer Teils des Ritterguts Genshagen entsteht die neue Landgemeinde Dansdorf, zugehörig zum Amtsbezirk Wietstock. Robert Menzel wird der erste Gemeindevorsteher. Die leichte rechtschreibliche Abwandlung beruht möglicherweise auf der Tatsache, dass es ein Damsdorf in 40 km Entfernung bereits gab.
1928Das Landerziehungsheim Struveshof und die dazugehörige Siedlung werden zu einer selbständigen Landgemeinde zusammengefasst.
22.02.1929Auf Grund massiver Beschwerden der Gemeindevertretung sowie der Bürgern von Dansdorf wurde durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums der Name der Gemeinde in Ludwigsfelde umgeändert. Gemeindevorsteher der ca. 200 Einwohner Ludwigsfeldes bleibt Getreidehändler Robert Menzel (1871-1945).
1929Die Eheleute Foerder erwarben ein Grundstück an der späteren Potsdamer Straße. Als diese kurze Zeit später ausgebaut wird, beginnen sie mit dem Getränkeausschank an die Straßenbauarbeiter und eröffneten eine Kolonialwarenhandlung.
1930Parzellierung und Verkauf von gerodeten Waldstücken durch die Rittergutsbesitzer von Eberstein aus Genshagen, von Knesebeck aus Löwenbruch, von Görtzke aus Beuthen und von Badewitz aus Siethen. Aus Gründen des Bodenwertes wurde eine Teilung in verschiedene Blöcke vollzogen: Block I (Gartenstadt), Block II ("Tierviertel" rechts der Potsdamer Str. Richtung Struveshof von der Str. der Jugend bis Anton-Saefkow-Ring), Block III (Flussviertel links der Potsdamer Straße Richtung Struveshof bis kurz hinter der Neckarstr.) und Block IV (Rest des Flussviertels bis an die Bahn). In der Berliner Tageszeitung wird der Quadratmeter im Block I zum Preis von 65 Pf an inseriert.
1930potsdamer strFertigstellung der Straße vom Ludwigsfelder Bahnhof nach Struveshof als Betonstraße. Heute wird sie Potsdamer Straße genannt.
1931Zu dieser Zeit stehen in Ludwigsfelde 15 Wohnhäuser. Darin und in kleinen Häusern und Gartenlauben leben 200 Einwohner.
1931Reinhold Marschall verkauft aus einem ausrangierten Eisenbahnwagen in der Rheinstraße Getränke und Lebensmittel. Der gemütliche, aber wohl nicht ganz offizielle Ausschank wird zum beliebten Treffpunkt der Anwohner.
November 1932Im Gasthaus "Ludwigsfelder Hof" (Betreiber: Gastwirt Schulz), an der Ringstraße gelegen und gerade erst im gleichen Jahr eröffnet, wird die örtliche Freiwillige Feuerwehr gegründet.
1933Ludwigsfelde hat 229 Einwohner, in Struveshof leben 362 Menschen.
1934Ein Barackenlager der Organisation Todt (OT) entsteht in Ludwigsfelde. Die Baracken dienten als Materiallager und Unterkünfte für die OT-Leute. Es dauert nicht mehr lange, bis die neue Reichsautobahn den Ort schneidet.
ehem. ungefährer Standort
März 1935Die Autobahntrasse wird nun sichtbar. Absteckpfähle kennzeichnen ihren Verlauf.
15.08.1935Auf der Bahnstrecke bei Ludwigsfelde verkehrt der "Fliegende Frankfurter", ein Fernschnelltriebwagenpaar mit 160 km/h Höchstgeschwindigkeit zwischen Berlin und Frankfurt.
1935Eröffnung der Bäckerei Fritz Juretzka, Potsdamer Straße 37. Das Grundstück befand sich zwischen dem heutigen Iltisweg und dem Fuchsweg.
1935Karl Schwanke, früher Erzieher im Landerziehungsheim, lässt sich nach seiner Entlassung in der Siedlung von Struveshof nieder und eröffnet eine Gastwirtschaft - den "Waldfrieden".
24.01.1936Me-Bf.109-DB-605-_1582813284_nGründungsversammlung der "Daimler-Benz Motoren GmbH Genshagen". Auf einer Fläche von 375 ha in der Genshagener Heide werden die Daimler-Benz Flugmotorenwerke Genshagen errichtet. Auf dem Gelände verkehrt eine Werkbahn, die Gleislänge beträgt insgesamt 9 km. Das Straßennetz hat eine Länge von 19 km, es gibt einen innerbetrieblichen Busverkehr.
Mai 1936Die Zahl der Schulkinder in der Einlehrerschule in Struveshof ist auf 46 angewachsen. Allein 36 von ihnen stammen aus Ludwigsfelde. 1923 betrug die Kinderzahl noch 7.
August 1936An der Genshagener Straße geht ein Sägewerk (Pollock) in Betrieb. Zudem wurde am Bahnhof ein Sportplatz mit Toren gebaut.
September 1936Fertigstellung einer Siedlung mit insgesamt 24 Häusern und Häuschen südlich des Werksgeländes im Dreieck Straße der Jugend - Fichtestraße - Autobahn. Für die Mitarbeiter des Flugmotorenwerkes entstanden u.a. auch ein Kameradschaftsheim bzw. Casino und eine Großküche. Die Anlage wurde als "Werkssiedlung" bezeichnet und war den leitenden Mitarbeitern vorbehalten. Das Werk hatte zu dieser Zeit eine Stammbelegschaft von 180 Mitarbeitern.
Oktober 1936Beginn des Baus der Autobahnbrücke über die Potsdamer Straße - über lange Jahre das Nadelöhr der Stadt.
25.12.1936 Emil Foerder eröffnet den Gasthof "Zur Sonne" (später Sanssouci) an der Potsdamer Straße. Seine Frau Herta führt im gleichen Haus eine Kolonialwarenhandlung.
ehem. Standort
1936Eröffnung des Bahnhofes Genshagener Heide als Werksbahnhof für den Personenverkehr. Die Werkspersonenzüge verkehren zunächst vom Bahnhof Lichterfelde Ost aus. Der Bahnhof ist durch ein Anschlussgleis mit dem Daimler-Benz Werk verbunden. Gleichzeitig wurde auch der Bahnhof Ahrensdorf ausgebaut. Dort wurden die Personenzüge des Werkverkehrs abgestellt.
1936Baubeginn für 436 Siedlungshäuser zwischen Siethener Straße und Taubenstraße durch die Baugesellschaft Kurmärkische Kleinsiedlung GmbH. Im 2. Bauabschnitt folgen 552 Blockwohnungen (41 Häuser) längs der heutigen Ernst-Thälmann-Straße und Theaterstraße.
1936Im Telefonbuch finden sich für Ludwigsfelde 10 Anschlüsse.
Februar 1937Daimler_Benz_DB_605ADer erste Flugzeugmotor wird fertiggestellt. Im Werk arbeiten 5600 Beschäftigte. Bis Kriegsende werden Flugzeugmotoren der Typen DB600, 601, 603, 605 und DB610 gebaut. Sie kommen in Maschinen des Typs Me109, Me110 und He177 zum Einsatz.
03.04.1937Der neue Bürgermeister Timm übernimmt die Amtsgeschäfte seines Vorgängers Maasberg.
19.05.1937

Bretterschule, die zweiklassige Schulbaracke mit Gemeindebüro (1937), in der Mitte Bürgermeister Timm (1936/38)

Eröffnung einer Barackenschule, im Volksmund "Bretterschule" genannt, mit zwei Klassenräumen. In vier Klassen wurde vor- und nachmittags unterrichtet. Sie stand an der Potsdamer Straße schräg gegenüber der heutigen Kegelbahn.
Mai 1937Im Haus von Gustav Müller wird Ludwigsfeldes erstes Geldinstitut, eine Zweigstelle der Trebbiner Bank eingerichtet. Etwa zur selben Zeit eröffnet Müller seine Drogerie.
Juni 1937In Ludwigsfelde hat sich ein Verein für Bewegungsspiele gegründet. Man gab sich zunächst den Namen „Sportclub Ludwigsfelde“, doch schon bald wurde eine weitere Umbenennung vorgenommen, denn im Folgejahr nahm man am Spielbetrieb unter dem Namen „Ludwigsfelder Sportverein 1937“ teil.
02.11.1937Richtfest für 400 Häuser der sog. "Daimler-Benz-Siedlung". Insgesamt waren 436 Siedlungshäuser zwischen der Autobahn, Rudolf-Breitscheid-Straße und Siethener Straße geplant.
November 1937Fertigstellung der Autobahnbrücke über die Potsdamer Straße.
Dezember 1937Die Bretterschule muss schon wieder für eine Zeit lang geschlossen werden. Grund sind die üblen hygienischen Zustände, die für den Ausbruch von Scharlach verantwortlich waren.
1937Das ehemalige Post-/Schulgebäude wird wegen Baufälligkeit abgerissen.
01.01.1938Ludwigsfelde wird eigener Amtsbezirk.
Januar 1938Die Schülerzahl erhöhte sich mittlerweile auf 300. Sie stammten aus ganz Deutschland. Die Baracke reichte von Anfang an nicht aus.
März 1938Eröffnung der Fleischerei Werner Lange, Ernst-Thälmann-Str. Ecke Akazienweg und der Bäckerei Paul Senger schräg gegenüber.
Mai 1938Für die Fahrbahn der Reichsautobahn im Ludwigsfelder Bereich werden nun die Betonierungsarbeiten durchgeführt. Gleichzeitig laufen im Block I (zw. Rudolf-Breitscheid-Str. und Ringstraße) die Arbeiten zur Elektrifizierung des Viertels.
20.07.1938Eine Nebenzweigstelle der Sparkasse wird in Ludwigsfelde eröffnet. Sie befand sich an der Ecke Potsdamer Straße Rudolf-Breitscheid-Straße.
13.08.1938Die neu erbaute Schule in der heutigen Ernst-Thälmann-Straße, vielen auch unter dem Namen "Zwiebelschule" bekannt, wird nach dem Heidedichter Hermann Löns benannt und ihrer Bestimmung übergeben. Kommissarischer Leiter und später dann Rektor der Schule wurde Hauptlehrer Richard Goltz.
13.08.1938Der etwa 30 km lange Autobahnabschnitt Michendorf-Rangsdorf wird dem Verkehr übergeben.
01.12.1938Eröffnung des Bahnhofes Birkengrund für den Werksverkehr zum Daimler-Benz Flugmotorenwerk.
1938Eröffnung der Bäckerei Krüger-Wischnack, Rudolf-Breitscheid-Str. 49.
1938Otto Spielhagen eröffnet eine Lebensmittelhandlung in der Werkstraße.
1938Die Unterkunft der Fliegertechnischen Vorschule der Luftwaffe in Birkengrund wird eröffnet.
ehem. Standort
01.01.1939Ludwigsfelde wird eigener Standesamtsbezirk und hat von nun an auch ein eigenes Standesamt. Es ist in den Räumlichkeiten der Gemeinde untergebracht.
Februar 1939Der Saalanbau am Gasthof „Zur Sonne“ ist fertiggestellt.
Februar 1939Aus Gründen der Verkehrssicherheit wurde auf der Südwestseite der Potsdamer Straße zwischen Autobahnbrücke und heutiger Rudolf-Breitscheid-Straße der Chausseegraben zugeschüttet und ein separater Fußweg gebaut. Er hat noch heute den selben Verlauf.
31.03.1939Die Schule in Struveshof wird aufgelöst.
02.04.1939Der „Ludwigsfelder Sportverein 1937“ wird Fußballmeister und schafft den Aufstieg in die erste Kreisklasse.
Juni 1939Ein weiteres Siedlungsprojekt wird in Angriff genommen, der nächste Bauabschnitt sieht die Bebauung zwischen Hermann-Löns-Schule und Potsdamer Straße beidseitig der heutigen Ernst-Thälmann-Straße und Theaterstraße mit 552 Wohnungen vor.
Juli 1939Der Dentist Dr. Herld eröffnet eine Praxis in der Ringstraße im Gebäude des Gasthauses „Ludwigsfelder Hof“. In der gleichen Straße praktizierte damals auch schon Dr. Vietz.
01.09.1939Der 2. Weltkrieg beginnt.
10.09.1939Erster Gottesdienst in der neu erbauten Kapelle auf dem Friedhof in der Siethener Straße. In der Kapelle fanden in der Folgezeit sowohl Gottesdienste der evangelischen, als auch der katholischen Kirche statt.
11.09.1939In der sonst so ruhigen Gemeinde kam es zu einem Verbrechen: Jemand hat in das Standesamt eingebrochen. 71 Mark Bargeld sowie wertvolle Urkunden und Dienstsiegel wurden gestohlen.
September 1939Daimler-Benz eröffnet den größten Werkskindergarten des Kreisgebietes. Für dessen Unterbringung stellte die Gemeinde Ludwigsfelde die neu errichtete Turnhalle der Hermann-Löns-Schule mit ihren Nebenräumen zur Verfügung. Insgesamt 80 Kinder wurden schon am Tage der Eröffnung gemeldet.
08.12.1939Eröffnung des Kinos von Ludwigsfelde. Erste Besitzer waren die Brüder Luis-Ludwig und Angelo Behrends. Das Kino hatte damals eine Kapazität von 403 Plätzen, 2 Logen und ein Rang waren auch vorhanden. Gespielt wurde täglich, die Bühne hatte eine Größe von 7 x 2m. Es erhielt den Namen "Die Kamera".
1939Eröffnung der Farbenhandlung Franz Deetz, Rudolf-Breitscheid-Str. 43.
1939Am Bahnhof in Ludwigsfelde entsteht ein weiterer Bahnsteig für Züge Richtung Halle (heute Bahnsteig 3) sowie der Mittelbahnsteig mit einer hölzernen Fußgängerbrücke, um diesen zu erreichen.
1939In Ludwigsfelde leben 3.256 Einwohner, in Struveshof 398.
07.04.1940Schon damals ein Problem: Vandalismus. In der Nacht wurden die an der heutigen Arthur-Ladwig-Straße stehenden jungen Lindenbäume umgebrochen. Auf Hinweise zum Täter wurde eine Belohnung von 150 RM, die später noch auf 300 RM erhöht wurde, in Aussicht gestellt.
1940Erste Kriegsgefangene kommen als Rüstungsarbeiter nach Genshagen.
1940/41Zur Irreführung der britischen und amerikanischen Luftwaffe und Ablenkung von den Flugmotorenwerken werden bei Ahrensdorf und bei Genshagen Scheinwerke (Attrappen) errichtet.
Mai 1941Im Daimler-Benz Flugmotorenwerk werden umfangreiche Erweiterungsbauten in Angriff genommen. Unter anderem 16 Motorenprüfstände und eine unterkellerte Großmontagehalle (Halle 24 - "Deutschlandhalle") mit einer Fläche von 28.000 m².
1941Das Barackenlager zwischen Autobahn und Bahnhof, einst als Unterkünfte für die Arbeiter der Autobahn errichtet, wird zum Kriegsgefangenenlager umfunktioniert.
27.04.1942Erster Unterrichtstag in der neu errichteten zweiten Gemeindeschule von Ludwigsfelde, dem heutigen Gymnasium. Der vorgesehene Name für die Schule "Ernst-Udet-Schule" wurde kurzfristig wieder verworfen. Der Namensgeber war bei der Staatsmacht in Ungnade gefallen.
1942Die Rheinmetall Borsig AG beginnt mit dem Test von Antriebsaggregaten der weltweit ersten mehrstufigen Feststoffrakete. Das Testgelände befand sich westlich der Genshagener Straße in der Nähe der Autobahn.
ehem. ungefährer Standort
1942Südlich der Potsdamer Straße zwischen Autobahn und heutigem Standort des Hochhauses entsteht ein großes Barackenlager. Bis zum Ende des Krieges sind dort ständig etwa 2.500 sogenannte „Ostarbeiter“ untergebracht.
1942Im Daimler-Benz Werk arbeiten 15.000 Männer und Frauen. Die Hälfte davon waren Deutsche.
1942Das Wasserwerk wurde fertiggestellt.
Standort
1942Erste Luftangriffe auf das Flugmotorenwerk.
27.03.1943Bombenangriff auf Struveshof mit 17 Toten.
09.08.1943Die Vorortbahn Berlin - Ludwigsfelde wird eröffnet. Ebenso die Haltepunkte Birkengrund Nord und Süd. Letzterer existierte bereits als Werksbahnhof Birkengrund und wurde nur umbenannt. Der Bahnhof Ludwigsfelde erhielt einen neuen separaten Vorortbahnsteig mit zusätzlichen Abstellgleisen und kleiner Bekohlungsanlage. Bis Lichterfelde fuhren Dampfzüge, danach war die Strecke bereits elektrifiziert. Aus einem weiteren Ausbau der Vorortbahn über Ludwigsfelde hinaus bis Trebbin wurde nichts mehr.
01.09.1943Die Säulenschule in der Ernst-Thälmann-Straße wird durch Fliegerbomben beschädigt. Der Unterricht muss ausfallen.
01.11.1943Der Abschnitt Teltow - Ludwigsfelde wird in den Berliner S-Bahn Tarif einbezogen. Gleichzeitig wird auch der vorher nur für Werksangehörige zugängliche Bahnhof Birkengrund Süd als S-Bahnhof für den öffentlichen Verkehr freigegeben.
1943Der Ludwigsfelder Bahnhof erhält seinen flachen Anbau mit Fahrkartenausgabe und Gepäckannahme.
1943Westlich der heutigen Ernst-Thälmann-Straße wird mit dem Bau von geplant 151 Holzhäusern begonnen. Gut die Hälfte davon konnte bis Kriegsende komplett fertiggestellt werden, weitere 26 Häuser befanden sich noch im Bau.
Februar 1944Das Daimler-Benz Werk wird zum Ziel weiterer Bombenangriffe. Auch das Ludwigsfelder Gemeindegebiet wurde oft in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Gebäude wurden teils stark beschädigt.
Februar 1944Bezug der Häuser zwischen den beiden Schulen in der heutigen Ernst-Thälmann-Straße als Lehrerhäuser.
06.08.1944An diesem Sonntag gegen Mittag wurde das Daimler-Benz Motorenwerk sehr stark bombardiert. Bei diesem Angriff wurden 200 Betriebsangehörige getötet. Unter ihnen befanden sich auch 27 tschechische Mädchen und Jungen, sie ruhen auf dem Ludwigsfelder Friedhof in einem Massengrab.
15.04.1945Abtransport der weiblichen KZ-Häftlinge aus dem Mercedes-Benz Werk Ludwigsfelde in das KZ Sachsenhausen.
1945Eröffnung der Glaserei Lehmann & Pinkwart in der Waldstraße 15.
1945In der Ringstraße 23 eröffnet Willi Grosse eine Roßschlächterei.
1945Eröffnung der Fleischerei Wilhelm Rosinski, Potsdamer Str. 88 im Keller. Das Haus stand an der Ecke zum Iltisweg, den hiesigen Bewohnern lange als Briefträgerweg bekannt.
1945Entlang der Potsdamer und Genshagener Straße werden tagelang gefangene Soldaten zur Autobahn getrieben. In Fürstenwalde war ein riesiges Lager.

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